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Amigaguide Document
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1994-10-29
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30KB
|
633 lines
BBSX Version 1.5 USERGUIDE
============================
by: Thomas Fichte
dg1rtf@db0tud.deu.eu
fichte@freia.inf.tu-dresden.de
1. Einleitung
-------------
Das "bbsx" ist eine Weiterentwicklung des "DK5SG-BBS". Die Um-
stellung der Software von "DieBox" nach "wampes" bereitete vielen
Usern grosse Probleme. Das in der Wampes-Distribution enthaltene
BBS erfuellte auch nicht die Anforderungen die an DB0TUD gestellt
sind.
Ich entwickelte daraufhin das "dk5sg-bbs" weiter und baute immer
mehr neue Funktionalitaet ein (meist hat der Nutzer davon nichts
gemerkt).
Irgendwann kam dann der Zeitpunkt einer gruendlichen Ueberar-
beitung dessen, was ich immer aus der Not heraus schnell
hineingepflanzt hatte und bei dieser Gelegenheit gleich der Ein-
bau neuer Funktionalitaet. Daraus enstand das "bbsx". Also bbs-
extended.
Natuerlich lag es mir am Herzen nicht diese Nutzer zu verprellen,
die sich muehsam an das dk5sg-bbs gewoehnt hatten. Mit geringen
Ausnahmen ist die Kompatibilaet gewaehrleistet.
2. Was ist anders als im "DK5SG-BBS" ?
--------------------------------------
Das PROMPT Kommando gibt es nicht mehr, es heisst jetzt:
set prompt=... .
Dann traten Probleme auf, wenn jemand laengere Zeit nicht QRV
war. Ein "LIST NEW" foerderte ellenlange Listen zu Tage. Hier war
vielen nicht bekannt wie sich das umgehen laest. Um die sowie
verstopften Frequenzen nicht weiter zu belasten, entschloss ich
mich, die QUIT, EXIT und DISCONNECT Kommandos mit einer neuen
Funktionalitaet auszustatten. Beim Verlassen des BBS mit den
genannten Kommandos wird die Messagenummer gespeichert, welche
beim Start des BBS durch den Nutzer die hoechste war, bzw. die
bei einem "LIST NEW" hoechste angezeigte Messagenummer. Wird das
BBS mit dem BYE Kommando verlassen, wird kein Update durchge-
fuehrt.
Es gibt ein paar neue Kommandos:
ALIAS, MAIL, MOVE, SET, SOURCE, TELL, UNDELETE, UNSET, WRITE
3. Die Startup-Datei: .bbsrc und die Datei .hush_bbs
----------------------------------------------------
Beim Start des BBS wird die Datei ".bbsrc" ausgefuehrt, welche
sich im HOME-Verzeichnis des jeweiligen Users befinden kann. In
dieser Datei koennen bestimmte Einstellungen gesetzt werden, die
man bei jedem BBS-Aufruf sowieso machen wuerde. Das kann das Ver-
aendern des Prompts, das Anzeigen des Status oder die Definition
von Kommandos mit ALIAS sein. Zum Beispiel kann in der ".bbsrc"
folgendes stehen:
status
set subject
set prompt="\t (\w) \u de \h > "
alias check="list new"
Was das alles bedeutet, dazu spaeter.
Wie schreibt man nun diese Datei? Nach dem Login in die Box/Digi
befindet man sich in seinem HOME-Verzeichnis (siehe UNIX/Wampes-
Beschreibung). Das darf man natuerlich nicht verlassen, weil man
woanders kaum das Recht hat, irgenwas zu speichern. Jetzt kann
man diese Datei (.bbsrc) mit einem Texteditor erstellen. Hier
eignet sich fuer die Nutzung ueber Funk der "ed" bzw. "ex". "ed"
funktioniert wie der in der DOS-Welt bekannte "edline". Das ist
sicher nicht sehr komfortabel, aber wie will man das ueber Funk
sonst machen? Eine andere Moeglichkeit ist das Kommando "cat".
Das kann man dazu ueberreden, alles was man eingibt in ein File
zu speichern. Man schreibe:
cat > .bbsrc
status
set subject
Das ^D ist wichtig! Mit SP erzeugt man es, indem man erst ^Q dann
^D eingibt, mit GP muss man die ALT-Taste druecken und auf dem
Zehnerblock die "4" eingeben, denn ^D entspricht dem ASCII-Code
Vielleicht stellt aber auch der Sysop eine fertige Datei zur Ver-
fuegung, die man sich dann bloss kopieren muss. Frage ihn am
besten mal.
Will man die Begruessungsmessage der Box unterdruecken, legt man
sich im in seinem Homedirectory eine Datei .hush_bbs an. Das geht
zum Beispiel mit:
cat /dev/null > .hush_bbs
4. Kommandoeingabe:
-------------------
Eine Kommandozeile besteht aus einem Kommandonamen und (nur fuer
manche Kommandos) aus Parametern. Kommandonamen koennen in
Klein- oder Grossbuchstaben eingegeben und auch abgekuerzt
werden. Kommandonamen und Parameter werden durch Leerzeichen
voneinander getrennt. Will man einen Parameter eingeben, der
Leerzeichen enthaelt, muss dieser in einfache oder doppelte
Anfuehrungsstriche gesetzt werden. Die maximale Laenge der
Eingabezeile ist 1000 Zeichen, maximal duerfen 250 Parameter pro
Kommando angegeben werden.
Man kann mehrere Kommandos in eine Zeile schreiben, muss diese
dann aber durch ein Semikolon trennen.
Weiss man mal nicht welche Kommandos es gibt, so hilft hier der
HELP Befehl oder einfach das "?". Dann wird eine Liste aller ver-
fuegbaren Kommandos ausgegeben.
Mit "HELP <Kommando>" bekommt man zu einem bestimmten Befehl eine
detailierte Beschreibung. Mit "HELP ALL" kann man sich die Hilfe-
texte aller zur Verfuegung stehenden Befehle angucken. Dann
sollte entweder der Drucker mitlaufen oder alles in ein File
geschrieben werden. Wie man das macht steht im Handbuch des Ter-
minalprogramms.
5. Abbruch der Ausgabe:
-----------------------
Jede Ausgabe laesst sich durch Eingabe des "Interrupt" Zeichens
stoppen. Normalerweise ist dieses "Interrupt" Zeichen ASCII 127,
es kann aber mit dem Unix Kommando "stty intr" vor dem Start des
BBS geaendert werden.
Zum Abbrechen der Ausgabe der Kommandos LIST und READ kann ein
spezielles "Interrupt" Zeichen definiert werden. Die geschieht
mit dem BBS-Befehl SET. SET erwartet dann den ASCII-Code des Ze-
ichens, welches zum Abbrechen verwendet werden soll. Es gibt nat-
uerlich die beruehmte Ausnahme: <RETURN> <RETURN> besteht
eigentlich aus zwei Zeichen, naehmlich LF (Linefeed) und CR (Car-
riage Return). Deshalb muss der ASCII-Code des LF, also "10"
angegeben werden.
Zum Beispiel:
SET escape=10 Abbruch mit <RETURN>
SET escape=3 Abbruch der Ausgabe mit ^C:
6. Die einzelnen Kommandos
--------------------------
6.1. Das ALIAS Kommando
-----------------------
Mit dem ALIAS Kommando kann man sich Kommandos neu definieren und
sich so seinen persoenlichen Befehlssatz zusammenstellen. Diese
definierten Aliase sind dann wie die Standardkommandos verwend-
bar. Damit ist es moeglich haeufig und oft gebrauchte Kommandos
abzukuerzen.
ALIAS ohne Parameter zeigt eine Liste aller definierten Kommando-
Aliase.
Die Syntax ist:
ALIAS neues_kommando = "Konstruktion aus Standardkommando"
Die Aliase werden in die alphabetisch geordnete Kommandoliste
eingefuegt. Das heisst, hat man sich sich ein alias: "lese"
definiert und gibt spaeter ein: "l 3" wird nicht "LIST 3", son-
dern "LESE 3" ausgefuehrt.
Zum Beispiel:
ALIAS check="list new"
Viele Nutzer die an "DieBox" gewoehnt sind (oder waren) vermissen
den CHECK Befehl im BBS. Hat man sich ein solches ALIAS
definiert, so wird bei der Eingabe von CHECK das Kommando LIST
NEW ausgefuehrt.
ALIAS lese=read
Wem das Neudeutsche der Kommandos nicht gefaellt, kann sich sie
so sehr einfach in einer ihm genehmen Sprache verfuegbar machen.
6.2 Das BYE Kommando
--------------------
Das BYE Kommando beendet das BBS Programm. Die Nummer der letzten
irgendwann mal mittels "LIST NEW" angezeigten Nachricht bleibt
erhalten. Hat man in der laufenden Sitzung mal ein "LIST NEW"
gemacht, so bleibt dieses unberuecksichtigt. BYE hat KEINEN Ein-
fluss auf das DELETE Kommando. Geloeschte Nachrichten koennen
nur mit UNDELETE wiederhergestellt werden.
6.3 Das DELETE, ERASE, KILL Kommando
------------------------------------
Mittels DELETE, ERASE oder KILL lassen sich Nachrichten loeschen,
welche man selber in das BBS eingespielt hat. Dabei wird die
Nachricht allerdings nicht physisch geloescht, sondern bloss un-
sichtbar gemacht. Hat man sich die Messagenummer germerkt, so
kann man mit UNDELETE oder UNERASE das Loeschen rueckgaengig
machen. Ansonsten hilft vielleicht eine kleine Bitte an den Sysop
das Entloeschen vorzunehmen.
Syntax:
DELETE msg# ...
DELETE [rubrik] -msg#
ERASE [rubrik] msg# -
KILL [rubrik] msg# - msg#
Beispiele:
DELETE 12345 23456 34567
DELETE meinung 1-
DELETE 50-53
E 54321
6.4 Das DISCONNECT Kommando
---------------------------
Das DISCONNECT Kommando beendet das BBS Programm und trennt
danach die Verbindung auf. Benutzt man einen Unix Shell mit
Job Control (zB /bin/csh oder /bin/ksh), kann die
Verbindung leider nicht vom BBS getrennt werden, in diesem
Fall muss man im Shell noch "exit" eingeben.
Im Gegensatz zum BYE Kommando wird aber aber die letzte bei einem
LIST NEW angezeigte Messagenummer in der Datei .bbsseq abgespe-
ichert. Hat man kein LIST NEW durchgefuehrt, so wird die Mes-
sagenummer abgespeichert, die beim Start des BBS die hoeste war.
Damit kann man dann ewig lange Listen vermeiden, wenn man lange
nicht QRV war. Natuerlich ging das im DK5SG-BBS auch; mit: LIST
NEW COUNT 1
6.5 Das DIR Kommando
--------------------
Das DIR Kommando zeigt eine Liste aller im BBS verfuegbaren
Rubriken. Unter einer Rubrik versteht man den Oberbegriff ver-
schiedener Nachrichten aehnlichen oder zusammengehoerenden In-
halts. Das kann IBM, DARC oder UNIX sein. Beim SEND Kommando gibt
man an, in welcher Rubrik man seine Nachricht gerne speichern
wuerde. Existiert diese Rubrik dann nicht, so wird sie neu an-
gelegt. Solche neuen Rubriken haben aber meist nur eine kurze
Lifetime, also ihr Inhalt wird bald geloescht werden. Um das
Rubrikenchaos zu begrenzen, werden Rubriken aehnlichen oder gle-
ichen Inhalts manchmal zusammengefasst. Die Rubriken sind nicht
mit den Verteilern wie DL, WW zu verwechslen. Vor jeder Rubrik
wird beim DIR Kommando angezeigt, wieviele Nachrichten sie en-
thaelt. Die Die Ausgabe kann auf bestimmte Rubriken begrenzt
werden, die mit "pattern" uebereinstimmen. Dabei sind Joker (*,?)
erlaubt.
* bedeuted kein, ein oder mehrere beliebige Zeichen, ? genau ein
beliebiges Zeichen.
Syntax: DIR [pattern1 pattern2 ... ]
Beispiele:
DIR -> zeigt alle Rubriken an.
DIR SAT* -> zeigt nur Rubriken an, die mit SAT beginnen.
DIR QS? -> zeigt nur Rubriken, die aus 3 Buchstaben
bestehen,
wobei die ersten beiden QS sein muessen und
der dritte
beliebig ist.
DIR ? -> zeigt alle einbuchstabigen Rubriken
DIR *SAT* *X -> zeigt alle Rubriken, die SAT im Namen en-
thalten und
alle Rubriken, deren Name mit X aufhoert.
6.6 Das HELP Kommando
---------------------
Das HELP Kommando ohne Parameter gibt eine kurze Liste der
moeglichen BBS Kommandos aus, HELP gefolgt von einem Komman-
donamen druckt die Erklaerung dieses Kommandos, HELP ALL druckt
die Hilfe fuer alle Kommandos aus. Anstelle HELP kann auch ein ?
verwendet werden. Es emphiehlt sich die Ausgabe des Help-Texte
zu speichern oder den Drucker mitlaufen zulassen.
Beispiele:
HELP Drucke Liste der moeglichen Kommandos
HELP SEND Drucke Erklaerung des SEND Kommandos
? ALL Drucke das ganze BBS Manual
6.7 Das INFO Kommando
---------------------
Mit dem INFO-Kommando kann man sich eine kurze Beschreibung ueber
die Hard- und Software des Systems anzeigen lassen. Dieses Kom-
mando enthaelt keine Hilfestellung zur Bedienung des BBS oder des
UNIX.
6.8 Das LIST Kommando
---------------------
Das LIST Kommando druckt ein Verzeichnis der gespeicherten
Nachrichten. Es werden nur die Nachrichten angezeigt, bei
denen alle angegebenen Optionen zutreffen. Die Optionsnamen
koennen in Klein- oder Grossbuchstaben eingegeben und
auch abgekuerzt werden. Falls kein Optionsname eingegeben
wurde, wird die TO Option angenommen. Wird die gleiche Option
mehrmals angegeben, wird nur die zuletzt angegebene berueck-
sichtigt. Die Ausgabe von LIST kann wie die aller anderen Kom-
mandos auch mit Interrupt-Zeichen (Kapitel 5) abgebrochen werden.
Ist mittels SET Kommando ein anderes Interrupt-Zeichen definiert,
z.B. <RETURN>, wirkt dieses im LIST Kommando. Es werden immer
nur die letzen 10000 Eintraege durchsucht. Soll auf den gesamten
Datenbestand zugegriffen werden, ist die Option "ALL" anzugeben.
Das ist eigentlich nur sinnvoll, wenn man nach einem bestimmten
Messagetitel sucht.
Ist das BBS auf "DieBox"-Style geschalten, wird fuer den TO-
Paramter die Rubrik verwendet, in der man sich zuletzt befand.
Options:
$ ...................... bulletin id
< ...................... sender
> ...................... recipient
@ ...................... destination
AT ..................... destination
BID .................... bulletin id
COUNT .................. max number of messages
FROM ................... sender
MAX .................... highest message number
MIN .................... lowest message number
NEW
SUBJECT ................ substring
ALL .................... full database scanning
TO ..................... recipient
msg#- .................. lowest message number
- msg# ................. highest message number
msg# - msg#
Beispiele:
LIST NEW .................. Liste alle neuen Nachrichten
LIST COUNT 10 ............. Liste die 10 neuesten Nachrichten
LIST SUBJECT "ham radio" .. Liste alle Nachrichten die den Text
"ham radio" im Titel haben
LIST MIN 12000 MAX 12100 .. Liste die Nachrichten mit den
Nummern von 12000 bis 12100
LIST TO wampes ............ Liste alle Nachrichten an WAMPES
LIST ALL wampes ........... Liste alle Nachrichten an WAMPES im
gesamten Datenbestand
LIST < dk5sg count 5 ...... Liste die 5 letzten Nachrichten von
LIST < dl5ue > wampes @ db0sao C 7
Liste die 7 letzten Nachrichten,
die von dl5ue an wampes@db0sao
gesendet wurden
LIST wampes 3- ............ Liste alle Nachrichten an WAMPES
beginnend mit Nummer 3
LIST tcpip -100 ........... Liste alle Nachrichten an TCPIP mit
einer maximalen Nummer 100
LIST unix 30-40 ........... Liste alle Nachrichten an UNIX, deren
Nummern zwischen 30 und 40 liegt.
6.9 Das MAIL Kommando
---------------------
Das MAIL Kommando dient dem verschicken einer im BBS vorhanden
Nachricht als mail. Das ist dann sinnvoll, wenn man eine
Nachricht lokal eingespielt hat, aber noch an andere Mailboxen
senden will. Eine andere Motivation das MAIL Kommando zu benutzen
ist, die Nachricht, einem anderen Nutzer als mail zukommen zu
lassen. Prinzipiell ist es auch moeglich die Nachricht innerhalb
des BBS zu kopieren. Davon moechte ich aber dringend abraten! Das
wirkt sich nicht nur unguenstig auf die Festplattenkapazitaet
aus, sondern fuehrt unweigerlich zu Aerger mit den Systemadminis-
tratoren. Die Syntax ist:
MAIL Adressat/Rubrik mesg# ...
Es ist nur moeglich Nachrichten zu mailen, die man selber einge-
spielt hat.
Beispiele:
MAIL dg1rtf@db0tud 101 102
MAIL darc@db0lpz 1020
6.10 Das MOVE Kommando
----------------------
Mit dem MOVE Kommando kann man die Rubrik einer Nachricht aen-
dern. Das ist sinnvoll, wenn man sich im SEND Befehl vertippt
hat, oder einem eingefallen ist, dass der Kommentar zu Margittas
letztem Posting doch nichts in UNIX zu suchen hat. Die Syntax
des Befehls ist:
MOVE TO ziel_rubrik mesg# ...
MOVE > ziel_rubrik mesg# ...
Um zu vermeiden, dass jeder das moved, was ihm gerade in den Sinn
kommt, darf man nur die Nachrichten veraendern, die man selbst
eingespielt hat.
Beispiele:
MOVE > linux 10 11 2050
MOVE TO wampes 100 200
6.11 Das MYBBS Kommando
-----------------------
Das MYBBS Kommando speichert die angegebene Mailbox als
Heimatmailbox des Benutzers ab. Alle fuer diesen Benutzer ein-
treffenden Nachrichten werden dann automatisch an diese
Heimatmailbox weitergeleitet. Diese MYBBS Information wird
ausserdem automatisch an alle anderen BBS Systeme weitergeleitet.
Ebenso kann diese Information auch von anderen BBS Systemen
empfangen werden. Allerdings kann es bis zum naechsten Tag
dauern, bis alle internen Datenbanken geaendert sind,
da dies normalerweise nur Nachts gemacht wird. Im eigenen Inter-
esse sollte man wenigsten einmal im Jahr diesen Befehl wieder-
holen. Es sind oft neue Mailboxen entstanden, auf anderen wurde
die Software gewechselt oder ist die Festplatte den Weg alles
Irdischen gegangen.
Beispiele:
MYBBS db0sao
M db0cz
6.12 Das QUIT, EXIT Kommando
----------------------------
Das QUIT Kommando beendet das BBS-Programm. Das Verhalten
bezueglich des Abspeicherns der letzten gelisteten Messagenummer
entspricht dem DISCONNECT Kommando (Kapitel 6.4).
6.13 Das READ, PRINT, TYPE Kommando
-----------------------------------
Das READ Kommando druckt die angegebenen Nachrichten.
Syntax:
READ msg# ...
READ [rubrik] msg# -
READ [rubrik] - msg#
READ [rubrik] msg# - msg#
Entweder man gibt die Messagenummern an, die man lesen moechte,
was der Normalfall sein sollte, oder einen Bereich von Mes-
sagenummern. Dann ist es nicht nur zweckmaessig, sondern meist
auch erforderlich eine Rubrik anzugeben. Die Ausgabe kann mit-
tels dem im Kapitel 5 beschriebenen Interruptzeichen abgebrochen
werden, oder man definiert sich dieses Zeichen mittels SET Kom-
mando um.
Da die Frequenzen genug verstopft sind, sollte man sich ueber-
legen, ob man wirklich alles was im BBS vorhanden ist, auslesen
muss. Vielleicht kann man sich das gewuenschte Programm auch von
einem anderen OM beim naechsten Klubabend mal auf Diskette mit-
bringen lassen.
Das Auslesen von Nachrichten wird protokolliert und in einer
Statistik zusammengestellt.
Beispiele:
READ 12345 23456 Druckt Nachrichten mit den Nummern
12345 23456
READ IBM 1000- Druckt Nachrichten an IBM mit
Nummern groesser 999
READ WAMPES -3 Druckt Nachrichten an WAMPES mit
den Nummern kleiner 4
READ TEST 60-70 Druckt Nachrichten an TEST mit den
Nummern groesser 59 und kleiner 71
P 54321 Druckt Nachricht mit Messagenummer
54321
6.14 Das REPLY, RESPOND Kommando
--------------------------------
Das REPLY Kommando sendet eine Antwort auf die angegebene
Nachricht. Wird ALL angegeben, so geht die Antwort an
alle Empfaenger der Originalnachricht, wird also in der
entsprechenden Rubrik erscheinen mit dem Verteiler-Schluessel,
den der Urheber der Nachricht angegeben hat. Ohne ALL wird die
Nachricht als (persoenliche) Mail an den Einspieler der Nachricht
geschickt. Zum Beispiel ist es sinnvoll die Antwort auf ein all-
gemein interressierden Problem mit ALL zu schicken, die Anwort
auf ein "Suche Schaltplan" ohne ALL. Der Messagetitel der
Antwort ist immer: Re: Original Titel
Beispiele:
REPLY 12345
RES ALL 54321
6.15 Das SEND Kommando
----------------------
Syntax:
SEND options
Options:
# lifetime
> Adressat
@ Verteiler
Das SEND Kommando speichert neue Nachrichten im BBS und
sendet sie gegebenenfalls an andere BBS Systeme weiter. Falls
vor einem Parameter kein Optionsname steht wird die > Option
angenommen. Wird die gleiche Option mehrmals angegeben,
wird nur die zuletzt angegebene beruecksichtigt.
Als Lifetime sollte man nur sinnvolle Werte verwenden und sie bei
Einspielungen auch angegeben. Was nuetzt eine Lifetime von 365
Tagen fuer eine Einspielung von Keplerdaten.
Aehnlich verhaelt es sich mit der Angabe des Verteilers. Es ist
doch Unsinn die Ergebnisse der letzten OV-Sitzung weltweit ver-
breiten zu wollen. Gueltige Verteiler sind:
@DL in den deutschsprachigen Raum
@EU nach Europa
@WW @ALL weltweit
@MAILBOX nur an die angebene Mailbox
Regionalkenner wie @SAC werden durch das Store & Forward Netz
nicht unterstuetzt.
Ausserdem moechte hier daran erinnern, dass es sich um ein Ama-
teurfunk BBS handelt. Bei einigen im BBS vorhandenen Messages
habe ich Probleme hier einen Zusammenhang mit diesem zu finden.
Kommerzielle Einspielungen (SUCHE/BIETE) werden grundsaetzlich
geloescht und koennen beim hartnaeckigen Ignorieren dieses Ver-
bots zum Ausschluss des Rufzeichens vom Store & Forward fuehren.
Genauso unerwuenscht ist es Nachrichten doppelt oder nochmehr
einzuspielen.
Mit dem SET Kommando kann die Syntax des SEND Befehls geaendert
werden. Ein "SET subject" bewirkt, dass man den Messagetitel, in
einfache oder doppelte Hochkommas eingeschlossen, im SEND Komman-
do angeben kann. Z.B.:
SEND TEST #1 "Das ist nur ein Test"
Der Titel muss dann am Ende des Befehls stehen. Ist der
"DieBox"-Style eingeschalten, ist diese Option Standard.
Gibt es Probleme beim Verschicken von Mail, vor allem in den
Bereich ausserhalb DL, kann man Versuchen mittels "UNSET FIXAD-
DRESS" das Rewriting der Empfaengeraddresse abzuschalten.
Beispiele:
SEND > dk5sg
S dj7ka @ db0aaa
S > wampes@alle #300
6.16 SET Kommado
----------------
Mit dem SET Kommando koennen die Eigenschaften des BBS veraendert
werden. SET ohne Parameter zeigt eine Liste aller moeglichen zu
veraendernden Einstellung.
Die Syntax ist:
SET
SET item
SET item=value
Items:
INTERFACE ...... Interface des BBS kann zwischen Wampes und
DieBox umgeschaltet werden. Was das das
"DieBox"-Interface betrifft ist die Emulation
noch sehr unvollstaendig. Es wird der Prompt
geaendert, einige Kommandos als ALIAS auf
Standard-BBS Kommandos gesetzt, andere Kom-
mandos komplett abgeschalten. Das READ und
LIST haben eine ein wenig veraenderte Arbeits-
weise.
Es werden Standardwerte geladen. Fruehere Ein-
stellungen gehen verloren.
PROMPT ......... Der Prompt kann indivuell eingestellt werden.
Sollen Leerzeichen etc. im Prompt enthalten
sein, so muss der neue Text in einfache oder
doppelte Anfuehrungsstriche gesetzt werden.
Folgende Zeichen werden speziell ausgegeben:
\d ... das Datum
\h ... der Hostname des Rechners
\n ... ein <RETURN>
\t ... die Zeit
\u ... der eigene Loginname
\w ... die zuletzt gelesene Rubrik
\xxx . Das Zeichen, welches xxx entspricht.
"xxx"ist eine Oktalzahl.
\ ... ein \
Diese Zeichen entsprechen weitestgehend der
"bash"-shell.
ESCAPE ......... Das Abbruchzeichen fuer LIST und READ. Es wird
der ASCII-Code des Zeichens in dezimaler
Schreibweise angegeben. Damit kann man sich
Moeglichkeit schaffen diese Ausgaben mittels
<RETURN> abzubrechen. Fuer <RETURN> gilt die
Ausnahme, dass als ASCII-Code "10" angegeben
werden muss.
SUBJECT ........ Der Titel der Message kann im SEND-Kommando
angeben werden. Damit ist dann ein Befehl wie:
SEND UNIX @ DL "Hilfe! Linux gesucht"
moeglich.
Der Titel muss dann aber in einfachen oder
pelten Anfuehrungsstrichen stehen.
LIST ........... Die Anzahl der Eintraege, welche beim LIST-
Kommando
maximal durchsucht werden, kann gesetzt wer-
FIXADDRESS ..... Das BBS uebernimmt die angegebe Adresse (nur
fuer Mail)
und trennt von der Zielmailbox die Domain ab,
bevor die
Mail ausgeliefert wird. Diese Einstellung ist
Standard
und sollte nur im Notfall geaendert werden.
Beispiele:
SET interface=diebox
SET interface=wampes
SET prompt="\t \d (\w) \u de \h > "
09:23 12.08.93 (TEST) DG1RTF de DB0TUD >
SET prompt="bbsx ready at \t >>> " bbsx ready at 09:23 >>>
SET escape=3 LIST und READ koennen mit ^C abgebrochen
werden
SET escape=10 LIST und READ koennen mit <RETURN> abge-
brochen werden
SET subject
6.17 SHELL, ! Kommando
----------------------
Das SHELL Kommando startet das Unix Shell Programm. Wird
bei SHELL gleich ein Unix Kommando mit angegeben, so wird nur
dieses Unix Kommando ausgefuehrt und danach wieder in BBS zu-
rueckgekehrt. Ohne Angabe eines Unix Kommandos wird ein inter-
aktiver Shell gestartet. Falls das Unix Kommando Sonderze-
ichen enthaelt, muss es in einfache oder doppelte An-
fuehrungsstriche gesetzt werden.
Beispiele:
SHELL
! date
! "cd /users/funk/dl1.../dl1dtm; ll -a | mailx dg1rtf"
6.18 STATUS, VERSION Kommando
-----------------------------
Das STATUS Kommando zeigt die momentane BBS Versionsnum-
mer, das Erstellungsdatum und einige Zaehler an.
highest message number: Nummer der letzten gespeicherten
Nachricht
active messages: Anzahl der insgesamt gespeicherten
Nachrichten
readable messages: Anzahl der fuer diesen Benutzer
lesbaren Nachrichten
last message listed: hoechste, beim letzten LIST NEW
Kommando ausgegebene Nachrichtennummer
new messages: Anzahl der neuen, fuer diesen
Benutzer lesbaren Nachrichten
6.19 SOURCE Kommando
--------------------
Hat man eine Lieblingsfolge von Kommandos, die aber nicht gleich
beim Start des BBS ausgefuehrt werden soll, so schreibt man diese
in eine Datei und fuehrt den Inhalt dieser Datei mittels SOURCE
Kommando aus. Diese Datei legt man sich analog ".bbsrc" an, ver-
wendet bloss einen anderen, frei waehlbaren Namen.
Beispiel:
SOURCE list.cmd
In list.cmd steht:
list new unix
list new tcpip
list new wampes
6.20 TELL Kommando
------------------
Das TELL Kommando ermoeglicht ein Fernabfrage anderer Mail-Boxen.
Es funktioniert nur mit Boxen vom Typ "DieBox". Kommt keine
Antwort von der abgefragten Box, so besteht besteht die
Moeglichkeit, dass auf dieser der TELL Befehl abgeschaltet worden
ist. Es koennen nur Kommandos angegeben werden, die nicht inter-
aktiv sind. Die Antwort wird vom abgefragten BBS als Mail ver-
schickt. Die Syntax ist:
TELL ZielBBS Kommando
Beispiele:
TELL DB0GR dir
TELL DB0BRB read ov-y06
6.21 UNDELETE, UNERASE Kommando
-------------------------------
Hat man faelschlicher Weise eine Nachricht geloescht, kann man
sie mit UNDELETE wieder sichtbar machen. Das ist moeglich, weil
diese Nachricht nicht physisch geloescht wird, sondern noch
einige Tage in einer Backup-Rubrik liegt. Wann sie auch dort
geloescht wird, ist von der Konfiguration des Systems abhaengig.
Syntax:
UNDELTE mesg# ...
Beispiel:
UNDELETE 11 12
UNERASE 13
6.22 UNSET Kommando
-------------------
Syntax:
UNSET <item>
Mit dem UNSET Kommando koennen die mit SET Kommando eingeschal-
teten Parameter wieder ausgeschalten werden. Dieser Befehl ist
vor allem fuer die Erweiterung des BBS gedacht. Im Moment gibt es
nur zwei Schalter, die man zuruecksetzen kann.
Items:
SUBJECT ..... Es darf kein Titel im SEND-Befehl stehen
FIXADDRESS .. Der Empfaengereintrag einer Mail bleibt unveraen-
dert.
Beispiel:
UNSET subject
6.23 WRITE Kommando
-------------------
Das WRITE Kommando dient dem Speichern von Nachrichten als File
im eigenen Homeverzeichnis. Ist das angebene File schon vorhan-
den, werden die angegebenen Nachrichten dort angehangen. Das File
kann dann mit den als UNIX Kommandos vorhanden Packer bearbeitet
werden und zum Beispiel mittels "ftp" (nur TCP/IP-User) gelesen
werden. Nach dem das File ausgelesen ist, sollte man es
loeschen. Denn unsere Festplatten haben auch bloss eine begrenzte
Kapazitaet. Geloescht wird mit dem UNIX Kommando "rm <filename>".
Da es sich hier um ein Textfile handeln wird, kann man sich den
Inhalt dieses Files mit dem UNIX Kommando "cat <filename>"
anzeigen lassen.
Syntax:
WRITE <filename> mesg# ...
Beispiel:
WRITE ibm_zeug 10 20 30
7. Schlussbemerkungen
---------------------
Das BBSX ist ein System welches nicht perfekt ist. Ich finde
nicht jeden Fehler selbst. Wenn mir keiner sagt, was nicht funk-
tioniert, wird dieser Zustand sicher noch ewig so sein. Schickt
also bitte eine mail an:
dg1rtf@db0tud.deu.eu
dg1rtf wer hier lokal
rumexperimentiert
fichte@freia.inf.tu-dresden.de Internet
Bevor man diese Mail schreibt, sollte man sich diesen Text erst-
mal durchgelesen haben. Ich moechte keine Probleme erklaeren, die
in diesem Manual schon beschrieben sind. Gleich dazu. Findet je-
mand Fehler im Manual (Kommandos betreffend, Rechtschreibung)
kann er mir das gerne mitteilen.
Zum Problem: "BOXBIN" Es war mir nicht moeglich das zu implemen-
tieren. Es gibt technische! Probleme die solches momentan ver-
hindern. Enstprechende Einspielversuche werden durch das BBSX
abgewehrt.
Ich hoffe mit diesem BBSX das Experimentieren im Amateurfunk
wieder ein wenig mehr in den Vordergrund gerueckt zu haben.
73 und viel Spass de Thomas (dg1rtf)